Hoffnung ist der Feind der Angst

Im Glauben an den Herrn der Welt den Tragödien dieser Zeit Liebe, Frieden und Hoffnung entgegenzusetzen: Dazu ermutigt uns Helmut Kautz zu Weihnachten.   

kleine Kerze

In den letzten Wochen des Jahres 2023 möchte ich ein Wort des Trostes und der Hoffnung mit euch teilen. Die kommenden Weihnachtsfesttage sind eine Zeit der Freude, der Liebe und des Friedens, aber wir können nicht ignorieren, dass diese festliche Zeit von schrecklichen Tragödien und dem Leid in Israel überschattet wird.

Leid kann Herzen schwer machen – oder Auswege finden lassen

Leid, wie wir es momentan beobachten, kann unsere Herzen schwer machen und uns verzweifeln lassen. Aber Leid kann auch dazu motivieren einen Ausweg zu finden, der auf Verständigung und Frieden ausgerichtet ist. Als Enkel eines Mannes, der in der Waffen-SS diente, habe ich gelernt, dass Versöhnung und Heilung möglich sind.

Anat aus Israel, die Tochter von Überlebenden der Schoah, hat sich von mir, einem Waffen-SS-Enkel, in diesen schweren Tagen trösten lassen und gesagt: „Wir sind eine Familie. Und dass deine Kinder mir geschrieben haben, erwärmt mein Herz.“ Diese Worte sind ein lebendiges Zeugnis dafür, dass trotz des Schmerzes, den wir erleben, die Hoffnung auf Versöhnung und Frieden in unseren Herzen lebendig bleibt.

Hoffnung treibt uns an (nicht Optimismus!)

Hoffnung ist der Feind der Angst, und sie gibt uns die Kraft, gegen alle Widrigkeiten zu glauben, dass Juden und Araber eines Tages in Frieden zusammenleben werden, sich vergeben und verzeihen. In dieser Hoffnung können wir Weihnachten feiern und daran erinnert werden, dass Gott, der Schöpfer selbst, die Welt nicht aufgibt. Er ist als Kind in einem Stall geboren und hat die Botschaft des Friedens auf die Erde gebracht.

Trotz des nüchtern geplanten Bösen, das seine Fratze zeigt und Menschen dazu bringt schreckliche Taten zu begehen, brauchen wir unsere Hoffnung nicht verlieren. Wir können daran glauben, dass die Liebe und der Frieden letztendlich stärker sein werden als der Hass und die Gewalt.

Die Vision nicht verlieren: Friedenstreck 2025 nach Jerusalem

In Zeiten des Terrors und der Unsicherheit ist es umso wichtiger, dass wir an unserer Vision von Versöhnung und Frieden festhalten. Unser Vorhaben, den Friedenstreck 2025 trotz der Herausforderungen und Gefahren durchzuführen, ist ein Zeichen unseres unerschütterlichen Glaubens an die Möglichkeit von Verständigung und Zusammenarbeit.

Friedenstreck

Zuletzt ist der Friedenstreck im August 2023 von Ulm nach Nersingen gefahren – mit einem Stopp in Augsburg zur Feier des Hohen Friedensfestes am 8. August.

Die schrecklichen Ereignisse, die uns umgeben, dürfen uns nicht von unserem Weg abbringen. Stattdessen sollten sie uns motivieren, unsere Bemühungen für den Frieden zu verstärken. Unser Ziel, die Friedensglocke von Berlin nach Jerusalem zu bringen, symbolisiert die Sehnsucht nach einem besseren Morgen und einer Welt, in der Hass und Gewalt keinen Platz mehr haben.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, die Saat des Friedens zu säen und die Hoffnung auf Versöhnung am Leben zu erhalten. Trotz der Dunkelheit, die uns umgibt, können wir das Licht des Friedens entzünden und gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen. Möge die Botschaft von Weihnachten uns daran erinnern, dass Frieden möglich ist, wenn wir an IHN glauben und unbeirrt an unserer Vision festhalten. Möge diese Botschaft der Hoffnung in unseren Herzen leuchten und uns ermutigen, trotz des Terrors den Friedenstreck 2025 zu verwirklichen und die Welt an die Möglichkeit des Friedens zu erinnern.

Der Friedenstreck
Frieden verbreiten, so das hochgesteckte Ziel des Vereins „Friedensglocken e.V.“ Die Mittel dazu kommen primär aus der Landwirtschaft: Pferde in Anspannung als Botschafter und Brot zum Teilen – die Zutaten, mit denen Menschen unabhängig ihrer Herkunft, Sprache, Hautfarbe, Bildung, politischer oder religiöser Ausrichtung auf dem 4.800 Kilometer Weg durch 14 Länder angesprochen werden sollen. Mit Pferdegespannen und seiner mit Militärschrott gegossenen Friedensglocke plant der Verein für 2025 einen Friedensglockentreck von Berlin nach Jerusalem. 

Start soll der 8. Mai sein, 80 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges. Eine hippologische und politische Herausforderung. Volksdiplomatie mit Glocke, Brot und Pferden: einer von vielen Ansätzen, die die Welt ein wenig besser machen sollen.

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Helmut Kautz

Helmut Kautz ist Pfarrer im Kirchenkreis Prignitz (Brandenburg). Mit seiner Frau Almut leitet er das Ev. Klosterstift Marienfließ und tourt als Vorsitzender des Vereins „Friedensglocken“ mit Pferdewagen und Friedensglocke durch die Lande.

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