Holocaust-Mahnmal in Rekordzeit erneuert

Hans Scholz war wieder in Sabolotiw (Ukraine) unterwegs: Das Mahnmal dort wurde in nur fünf Monaten wieder zu einem würdigen Ort des Gedenkens.

Die Mitglieder des Teams, das sich für die Erneuerung des Holocaust-Denkmals in Sabolotiw (Ukraine) mit eingesetzt hat, stammen aus der Ukraine, der Slowakei, Tschechien, Polen und Deutschland. Sie zählen sich zum GGE-Versöhnungsdienst „S’ Lamm“ und zur messianischen Initiative „Toward Jerusalem Council II“.
Die Mitglieder des Teams, das sich für die Erneuerung des Holocaust-Denkmals in Sabolotiw (Ukraine) mit eingesetzt hat, stammen aus der Ukraine, der Slowakei, Tschechien, Polen und Deutschland. Sie zählen sich zum GGE-Versöhnungsdienst „S’ Lamm“ und zur messianischen Initiative „Toward Jerusalem Council II“.

Das ging unfassbar schnell: Eine langsam verfallende Holocaust-Gedenkstätte in der Westukraine ist erneuert worden und wird jetzt ihrer Bedeutung wieder gerecht. Von ersten Beratungen im internationalen ökumenischen Kreis bis zur Einweihung sind nur fünf Monate vergangen – fast auf den Tag genau. Aber der Reihe nach …

Pjetro Maliborski, Bürgermeister der westukrainischen Stadt Sabolotiw (im Bezirk Kolomea nahe der Grenze zu Rumänien und Moldawien), hatte am 8. Februar dieses Jahres die Priester der ukrainisch-orthodoxen, der griechisch-katholischen und der römisch-katholischen Gemeinde ins Rathaus eingeladen, um über die würdige Erneuerung des Denkmals für die 1200 ermordeten Juden in Sabolotiw zu beraten (die ersten Massenmorde an Juden in der Ukraine hatten 1941 stattgefunden). Durch persönliche Kontakte wurden auch wir vom GGE-Versöhnungsdienst „S’ Lamm“ sowie Vertreter der messianischen Gemeinde aus Kamjanez-Podilskyj dazu eingeladen.

Ökumen. Bußgebet am 8. Februar 2023 mit katholischen, orthodoxen und messianischen Geistlichen in Sabolotiw - noch am alten Denkmal, dessen Zustand seiner Bedeutung als Gedenkort und Mahnmal nicht mehr entsprach.
Ökumenisches Bußgebet am 8. Februar 2023 mit katholischen, orthodoxen und messianischen Geistlichen in Sabolotiw – noch am alten Denkmal, dessen Zustand seiner Bedeutung als Gedenkort und Mahnmal nicht mehr entsprach.

Durch Spenden konnte das Projekt umgehend realisiert werden. Vor eineinhalb Wochen, am Sonntag, 9. Juli, fand nun ein Bußgottesdienst mit dem Bürgermeister und den ortsansässigen Priestern statt, bei dem ich ebenfalls zu Gast sein durfte. Der Rabbi von Iwano-Frankiwsk nahm mit einer Ansprache, dem Kaddisch-Gebet und einem Segen teil. Gemeinsam mit ihm sang ich das Gebet „Oseh schalom“. Etwa 250 Besucher verfolgten den Gottesdienst zur Einweihung des neuen Denkmals.

Mein Großvater war als Soldat der Wehrmacht 1941-43 in der Ukraine. Als Pionier baute er Brücken, über die dann der Tod ins Land hinter der Front kam. Das ist meine biografische Verbindung zur Ukraine. Unsere (und meine) Aufgabe ist es nun, im Namen Jesu Frieden zu bringen und dafür die Brücken zu bauen. Die nächste Einladung ist auch schon ausgesprochen: Der Rabbi hat uns eingeladen, auch nach Iwano-Frankiwsk zu kommen.

Das neue Denkmal wurde am Sonntag, 9. Juli 2023, feierlich eingeweiht - mit dem Rabbi, ukrainisch-orthodoxen, griechisch- und römisch-katholischen Priestern, einem messianischen Leiter sowie dem Bürgermeister von Sabolotiw. Mit dabei waren noch etwa 250 Gäste.
Das neue Denkmal wurde am Sonntag, 9. Juli 2023, feierlich eingeweiht – mit dem Rabbi, ukrainisch-orthodoxen, griechisch- und römisch-katholischen Priestern, einem messianischen Leiter sowie dem Bürgermeister von Sabolotiw. Mit dabei waren noch etwa 250 Gäste.

Ein ukrainischer Fernsehsender hat einen Bericht zur Einweihung des Holocaust-Denkmals in Sabolotiw gesendet
(zu sehen auf Youtube – allerdings ohne Übersetzung). 


Die GGE App

Diesen und viele weitere Artikel findest du auch in der GGE App. Lade sie dir jetzt auf dein Mobilgerät bei Google Play oder im Apple App Store

Hans-Joachim Scholz

Hans-Joachim Scholz ist Pfarrer in der badischen Landeskirche und seit Kurzem im Ruhestand. Er und seine Frau Rita leiten den GGE-Dienst „Kirche und Israel“, weil beides für sie unbedingt zusammengehört.

Alle Beiträge ansehen von Hans-Joachim Scholz →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner